Angekommen nach langen Strapazen und Entbehrungen
Rawan Mashoud und ihre Familie, die wir auch in unserer Ausstellung porträtieren, leben mittlerweile unter uns in Taunusstein. Rawan gibt uns in ihrem Interview einen kleinen Einblick in ihr jetziges Leben nach der Flucht.
Interview mit Rawan >>
Wie heißt du?
Ich bin Rawan Jasim und komme aus Syrien.
Wie alt bist du?
Ich bin 13 Jahre alt.
Erzähle mir von deiner Familie, hast du Geschwister?
Ich habe eine Schwester, sie heißt Rayanist und 10 Jahre alt.
Ich habe drei Brüder, der jüngste heißt Mohanad und ist 5 Jahre alt, der mittlere heißt Osama und ist 9 Jahre alt, der große heißt Mohamad und ist 10 Jahre alt.
Leben noch Verwandte von dir in Syrien?
Meine Großeltern leben noch in Syrien und ich habe eine Tante und einen Onkel in Syrien. Sie haben zwei Kinder.
Seid ihr in Deutschland direkt nach Taunusstein gekommen oder wart ihr noch in anderen Städten?
Zuerst war ich in Trier, dann in Gießen, danach in Hanau und sind dann nach Taunusstein gekommen.
Wie war das Leben in Trier, in Gißen und in Hanau, konntet ihr dort z.B. in die Schule gehen?
Nein, dort waren wir nicht in der Schule, erst in Taunusstein.
Lebst du in einer Asylunterkunft oder in einer Wohnung nur mit deiner Familie?
Wir leben in der Asylunterkunft in Bleidenstadt, aber wir möchten unbedingt in eine eigene Wohnung ziehen, da es uns im Asylheim nicht gefällt. Ich möchte gerne ein eigenes Zimmer haben.
Was vermisst du in Deutschland?
Ich vermisse meine Freunde und meine Schule.
Wie gefällt dir Deutschland?
Mir gefällt hier alles gut, besonders die Schule.
Was gefällt dir nicht in Deutschland?
Mir gefällt das Asylheim nicht.
Was ist in Deutschland anders im Vergleich zu deinem Heimatland?
Es ist vieles anders. Wir hatten ein eigenes Haus mit einem Park, dort haben wir viel gespielt.
Was war dein schönstes Erlebnis in Deutschland?
Die Menschen hier sind alle so nett.
Beschreibe, wann du dich glücklich fühlst!
In der Schule fühle ich mich glücklich.
Hast du schon Freunde gefunden?
Ja ich habe schon viele Freunde gebunden.
Und wie haben dich die Menschen hier Deutschland aufgenommen, gab es auch welche die nicht sehr freundlich zu dir waren?
Die Menschen waren alle sehr freundlich hier.
Welche Sprache ist deine Muttersprache?
Arabisch.
Bist du in einer Dikla-Klasse?
Ja, das bin ich.
Hier in der Schule lernst du auch Fremdsprachen, wie zum Beispiel Englisch. Hast du das auch in deinem Heimatland gelernt?
Ja das habe ich, 5 Monate lang.
Welches ist dein Lieblingsfach?
Mathe
Schmeckt dir das deutsche Essen?
Nur den Kuchen mag ich hier.
Ist die Musik und die Kultur sehr unterschiedlich und gefällt sie dir?
Die Musik gefällt mir hier, aber nicht alles.
Hast du dir Deutschland anders vorgestellt als es jetzt ist?
Nein, ich habe es mir nicht anders vorgestellt.
Was möchtest du nach der Schule machen?
Ich möchte Kinderärztin werden.
Möchtest du in Deutschland bleiben oder irgendwann wieder nach Syrien zurück, wenn der Krieg dort vorbei ist?
Ja, ich möchte wieder nach Syrien zurück.
Die wegweisende Fernsehdokumentation „War Child”, zeigt die Flucht beispielhaft für viele Geflüchtete. Hier die Beschreibung und der Inhalt des Films, der Trailer und der Film in ganzer Länge:
WAR CHILD – CHANNEL 4 TRAILER from J A M I E R O B E R T S on Vimeo.
„JAMIE ROBERTS’S beispielhafte Dokumentation geht unter die Haut, und stellt dir Auge in Auge die Unschuldigen vor Augen, die einer gebrochenen Welt ausgeliefert sind. ” Guardian
„Kraftvoll und bewegend.” Sunday Times
„Am Sonntag, 12. März um 10.30 pm enthüllte die Channel 4‑Dokumentation War Child die außergewöhnlichen Gefahren, denen Kinder und ihre Familien wegen der europäischen Untätigkeit ausgesetzt sind. Der Film folgt drei Flüchtlingskindern, die keine andere Wahl hatten, als ihr Leben in die Hände von Schmugglern zu legen, um ihre Familienangehörigen zu erreichen und in Sicherheit zu leben.
Diese wegweisende Dokumentation verdeutlicht die Dringlichkeit unserer Kampagne.“ UNICEF Stellungnahme 03.03.17
Beschreibung und Inhalt des Films
CHANNEL 4 Pressetext:
Von dem Direktor Jamie Roberts (Jihadis Next Door, Angry White and Proud), und der Produzentin Katie Buchanan (The Romanians Are Coming) und dem zweifachen Oskar-Preisträger Simon Chinn (Man on Wire, Searching for Sugar Man), begleitet War Child (Kriegskind) den Weg von drei Flüchtlingskindern aus dem Nahen Osten auf ihrer gefährlichen Reise in das, was für sie die Hoffnung auf eine neue Zukunft in Europa ist.
Während man in Großbritannien darüber debattiert, wie man den Flüchtlingen aus dem Nahen Osten am besten helfen kann, einschliesslich des zögerlichen „Dubs scheme“, dass gezielt geschaffen wurde, um Flüchtlingskindern eine Zuflucht zu geben und Deutschland seine bisherige Asylpolitik überdenkt, ist Kriegskind eine Erinnerung im richtigen Augenblick an die Gefahren und Not, denen Flüchtlingskinder auf ihrer Reise ausgesetzt sind.
Jamie Roberts dokumentiert die dramatischen persönlichen Geschichten von Familien und unbegleiteten Kindern, die dafür kämpfen auf ungewöhnlichen und häufig illegalen Wegen nach Westeuropa zu kommen. Er begleitet die Kinder auf jedem Schritt, wenn sie gezwungen werden, gefährliche und illegale Wege zu gehen, um Sicherheit und ihre Angehörigen zu erreichen.
Dramatisch, an die Nieren gehend und tiefgreifend bewegend wird die Geschichte aus der Perspektive der drei Kinder erzählt, begleitet von Emran, der englischen Stimme.
Emran ist 11 Jahre alt und kommt aus Afghanistan. Er reist ohne seine Eltern und kam mit Hilfe von Schmugglern aus dem Iran in die Türkei und von dort mit dem Boot nach Griechenland. Er möchte nun zu seinem älteren Bruder nach Deutschland.
Sein Freund Hussein, ebenfalls aus Afghanistan, hatte seine Mutter das letzte Mal an der iranisch/türkischen Grenze gesehen, bevor sie getrennt wurden weil sie vor Gewehrfeuer flüchten mussten. Sein Vater ist tot.
Rawan gehört zu den Glücklichen – wenn man es als Glück bezeichnen kann, wenn man aus Aleppo kommt. Sie ist unterwegs mit ihren Eltern und Geschwistern. Als die Spannungen im Camp zunehmen, entkommt Rawan mit ihrer Familie nachts heimlich über die Grenze und versteckt sich in einem Gewächshaus vor der Polizei. Im Lage Idomeni explodiert unkontrollierte Gewalt, als die Flüchtlinge versuchen mit einem Güterzug die Grenze zu stürmen und das griechische Militär sie mit Tränengas wieder zurücktreibt.
War Child folgt den Kindern, die quer durch Europa geschmuggelt werden. Es ist eine furchterregende Reise auf der sie sich in Zügen verstecken, von Schmugglern gekidnappt und in den Wäldern Mazedoniens zurückgelassen werden – viele dieser Geschichten haben sie mit ihrem Smartphone festgehalten. Werden sie es nach Westeuropa in Sicherheit schaffen?
Film in voller Länge schauen:
Rawan und ihre Familie sind ab Minute 5:45 zu sehen.